Wer sagt nicht die Wahrheit?
In wenigen Tagen wird sich für die Grundschüler in Hohenleuben und Hohenölsen einiges ändern. Sie werden mit Schuljahresbeginn nicht mehr in den Klassen 1 – 4 in ihren Heimatorten bzw. -schulen beschult. Und nachdem Hohenleubens Bürgermeister Dirk Bergner, der auch Mitglied des Thüringer Landtags ist, auf seine erste Kleine Anfrage an die Landesregierung zum Thema nun endlich Antwort bekommen hat, stellt sich ihm nur eine Frage: „Einer sagt hier nicht die Wahrheit, um sich vor den Eltern, sprich Wählern reinzuwaschen. Nur wer?“
„Hintergeht
Landrätin Martina Schweinsburg den Kreistag und trägt ohne dessen Kenntnis ihre
Planspiele auf dem Rücken von Grundschülern und Eltern aus“, hatte Hohenleubens
Bürgermeister in einer Pressemitteilung am 14. Juli 2020 gefragt. Er und die
Hohenleubener Eltern hatten sich gefreut, als Landrätin Martina Schweinsburg während
der Kreistagssitzung am 30. Juni 2020 die Beschlussvorlage 3514/2020 zurückzog.
Sie alle glaubten, damit wäre der Umzug der Hohenleubener Grundschüler nach Hohenölsen
für das in wenigen Tagen beginnende neue Schuljahr vom Tisch. Doch weit
gefehlt. Der Schulträger überraschte wenige Tage nach der Kreistagssitzung
während zweier Elternabende an der Grundschule Hohenleuben damit, dass die
Kinder der Grundschulklassen 1 und 2 aus der Hohenleubener und der Hohenölsener
Grundschule ab Sommer in Hohenölsen beschult werden. Die Kinder der
Grundschulklassen 3 und 4 aus der Hohenleubener und der Hohenölsener
Grundschule in Hohenleuben.
Im
Bericht der Ostthüringer Zeitung vom 18. 7. 2020 wird Frau Schweinsburg
– mit Dirk Bergners Pressemitteilung vom 14. 7. 2020 konfrontiert - so zitiert,
dass „die neuerliche Entscheidung vom zuständigen Schulamt Ostthüringen
getroffen worden sei und der Landkreis darauf keinen Einfluss gehabt habe“.
In
Beantwortung der Kleinen Anfrage (Thüringer Landtag - Drucksache 7/1353)
beantwortet Bildungsminister Helmut Holter die Frage, ob die Landesregierung
die Hohenleubener Meinung teilt, dass die Hohenleubner Grundschule am Standort
erhalten werden sollte, wie folgt: „Der Schulträger, Landkreis Greiz, hat seine
Schulnetzplanung für den Zeitraum 2020/21 bis einschließlich 2025/26 für die
allgemein bildenden Schulen neu aufgestellt und am 30. Juni 2020 im Kreistag
beschlossen. Grundsätzlich ist festzustellen, dass die Schulträger ihr
Schulnetz in eigner Verantwortung planen und aufstellen. Ein Eingreifen in die
Entscheidungsfindung des Schulträgers ist seitens des Thüringer Ministeriums
für Bildung, Jugend und Sport nur in den gesetzlich vorgesehenen Fällen
möglich.“
„Jeder
versucht sich hier aus der Verantwortung zu stehlen. Das finde ich absolut nicht
in Ordnung! Denn der für Eltern, Kinder und die Kommunen unangenehme Fakt
bleibt: Hohenleubener Grundschüler können nicht mehr die ersten vier Jahre in
Hohenleuben lernen, die Hohenölsener in Hohenölsen auch nicht. Doch ich bin
zuversichtlich, dass die Wähler sehr wohl begreifen, was Linke und CDU hier
fabriziert haben“, so Dirk Bergner.
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