Bürgermeister: Hintergeht Landrätin den Kreistag?
Hohenleubener Grundschüler sollen nun doch in Hohenölsen beschult werden: „Hintergeht
Landrätin Martina Schweinsburg den Kreistag und trägt ohne dessen Kenntnis ihre
Planspiele auf dem Rücken von Grundschülern und Eltern aus“, fragt Hohenleubens
Bürgermeister Dirk Bergner.
Wie
hatten er und die Hohenleubener Eltern sich gefreut, als die Landrätin während
der Kreistagssitzung am 30. Juni 2020 die Beschlussvorlage 3514/2020 zurückzog.
Mit dieser Vorlage hätte der Kreistag beschließen sollen, dass Schüler, die
aktuell die Grundschule Hohenölsen besuchen, ab dem neuen Schuljahr in
Weida-Liebsdorf beschult werden, um am Standort Hohenölsen Platz zu machen für
die Grundschüler aus Hohenleuben. „Wir alle dachten, damit sei die Schließung
der Grundschule Hohenleuben vom Tisch“, sagt Bergner. Gut zwei Wochen später
sind er und die Hohenleubener Eltern klüger.
Den
Angaben des Schulträgers während zweier Elternabende an der Grundschule
Hohenleuben zufolge, seien im Schulbezirk Süd-West, gemäß des Schulnetzplans
des Landkreises Greiz, die Kapazitäten - Platz, Lehr- und Hortkräfte - nicht
ausreichend. Mit dieser Begründung sollen die Kinder aus Hohenleuben, die im
Sommer eingeschult werden, sowie die Hohenleubener Grundschüler, die ab Sommer
die zweite Klasse besuchen, im neuen Schuljahr in Hohenölsen beschult werden,
informiert Hohenleubens Bürgermeister.
Zwischen diesen beiden Meldungen der OTZ liegen keine 14 Tage! |
„Dass
Frau Schweinsburg damit Kinder aus einem der Regionalbereiche – in dem Fall
Süd-West - in einem anderen
Regionalbereich – in dem Fall Mitte -
beschulen lassen möchte, wurde während besagter Elternabende damit
begründet, dass im Heimat-Regionalbereich, also dem Regionalbereich Süd-West,
nicht genügend Kapazitäten zur Verfügung stehen. Ich habe zu diesem Thema
unverzüglich acht kleine Anfragen – für jede in besagten Regionalbereichen
liegende Grundschulen eine – an die Thüringer Landesregierung gestellt“, sagt
Dirk Bergner, der auch Mitglied des Thüringer Landtages ist.
Von
der Landesregierung erwartet er Aufklärung über die tatsächlich jeder einzelnen
Grundschule zur Verfügung stehenden Kapazitäten. „Frau Schweinsburg glaubt
offensichtlich, sie könne mich, den Hohenleubener Stadtrat, die Eltern und auch
den Kreistag für dumm verkaufen. Einer solcher Demonstration absoluter Macht
muss Einhalt geboten werden“, hofft Bergner auch seine Kreistagskollegen ins
Boot zu bekommen.
Wie der am 30. Juni abgesetzten Beschlussvorlage 3514/2020 zu entnehmen war, reichen die Kapazitäten in Hohenölsen für die Beschulung aller bislang in Hohenölsen beschulten Kinder und der Kinder aus Hohenleuben nicht aus. „Nun also der Trick: Die Kinder der Grundschulklassen 1 und 2 aus der Hohenleubener und der Hohenölsener Grundschule werden ab Sommer in Hohenölsen beschult. Die Kinder der Grundschulklassen 3 und 4 aus der Hohenleubener und der Hohenölsener Grundschule in Hohenleuben. Da angeblich zu wenige Lehrer da sind, um die Klassen zu teilen, so dass die Kinder auch angemessen unterrichtet werden können, könnte es ab Sommer Klassenstärken von mehr als 30 Schülern geben. Eltern, die sich dagegen verwahrten, bekamen während der Elternabende Gastschulanträge für die Grundschule Weida-Liebsdorf in die Hand gedrückt. Damit umgeht Frau Schweinsburg den Kreistagsbeschluss. Ein unbefriedigendes Ergebnis für Kinder, Eltern und am Ende auch die Lehrer, aber auch für die Kreisräte, die sich wieder einmal fragen müssen, welche Rolle Ihnen seitens der Landrätin überhaupt zugedacht wird in diesem Landkreis Greiz“, meint Dirk Bergner. Leimsche Initiative zur Kinder- und Jugendförderung
In der Grundschule Hohenleuben gibts für Kinder optimale Lernbedingungen. |
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